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Das Srebrenica Tape – Liebesbotschaft aus dem Krieg

Es ist eine Liebesbotschaft an seine kleine Tochter Alisa: Der Hobbyfilmer Sejfo dreht in der bosnisch-muslimischen Enklave Srebrenica zwischen 1993 und 1995 einen Film über den Alltag im Bosnienkrieg, die Ängste und Hoffnungen der Menschen in Srebrenica. Dreißig Jahre später kehrt sie dahin zurück, wo das „Srebrenica Tape“ entstanden ist und über 8.000 Jungen und Männer auf Befehl von Ratko Mladić umgebracht wurden. Sejfo war einer von ihnen. Es ist die persönliche Spurensuche einer Frau, deren Leben durch dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit im modernen Europa für immer verändert wurde.

Alisa ist neun, als der Krieg beginnt und sie von ihren Eltern getrennt wird. Sie ist fast 40, als
sie sich auf die Suche nach ihrem Vater macht: Sejfo, der für sie Videobotschaften aus dem
zunehmend abgeriegelten Srebrenica aufnahm, damit sie ihn nicht vergessen würde. Sein Tape ist eine einzige große Liebeserklärung – an die
Tochter und an das Leben.

April 1992: Der Bosnienkrieg bricht aus. Der ethnische Konflikt zwischen bosnischen Serben und muslimischen Bosniern eskaliert rasant. Die damals neunjährige Alisa lebt in der bosnisch-muslimischen Kleinstadt Srebrenica. Ihre Eltern – der Vater ist Bosnier, die Mutter Serbin – bringen sie in Sicherheit zu den Großeltern ins serbische Ljubovija und kehren ohne die Tochter zurück nach Srebrenica. Bis Kriegsende wird Alisa kaum Kontakt zu ihren Eltern haben, die Grenze ist unpassierbar.
Srebrenica wird bald darauf zu einer von der UN geschützten bosnisch-muslimischen Enklave.

Alisas Vater Sejfo, ein Hobby-Filmemacher, dreht in dieser Zeit für seine evakuierte Tochter einen vierstündigen Film. Er zeigt den Alltag im Krieg, die Ängste und Hoffnungen der Menschen in Srebrenica. In diesem Krieg entfacht sich der Hass derer, die bis vor kurzem noch friedlich als Nachbarn miteinander gelebt haben, mehr und mehr. Im Sommer 1995 wird die Enklave von Ratko Mladićs Truppen eingenommen. Sie ermorden über 8.000 muslimische Männer in wenigen Tagen. Sejfo ist einer von ihnen. Fast dreißig Jahre später fährt Alisa zurück nach Serbien und Bosnien, um die Geschichte ihrer vom Krieg gezeichneten Familie zu verstehen. Sie macht Verwandte und Freunde ihres Vaters ausfindig, die auf dem Tape zu sehen sind und den Genozid von Srebrenica überlebt haben. Sie will die letzten Monate im Leben ihres Vaters verstehen und auch: Was geschah in der Enklave zwischen 1993 und 1995? Glaubten die Menschen
in Sicherheit zu sein?

DAS SREBRENICA TAPE ist die persönliche Spurensuche einer Frau, deren Leben durch eines der größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit im modernen Europa für immer verändert wurde.

Anlässlich des 30. Gedenktages des Genozids von Srebrenica ist „Das Srebrenica Tape – Liebesbotschaft aus dem Krieg“ ab 9. Juli 2025 in der ARD Mediathek sowie am 10. Juli um 22.50 Uhr im Ersten zu sehen.

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